Honig - ein Geschenk von fleisigen Helfern der Natur

Honig und die Anfänge der Menschheit

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Honig wurde in allen Epochen und Kulturen vom Menschen gegessen. Überall wo Honig zur Verfügung stand, wurde er gerne als natürliches Süßungsmittel verwendet. Insbesondere ist schon mit Höhlenmalereien die Ernte bzw. Jagd nach Honig in der Steinzeit belegt.

In den Cuevas de la Araña, zu deutsch „Spinnenhöhlen“, in der kleinen Ortschaft Bicorp der spanischen Provinz Valencia, sind beeindruckende Zeugnisse der Kultur der Menschen vor 6.000 – 10.000 Jahren in Form von Höhlenmahlereien dargestellt. Für die Jagd nach Honig sind unsere Vorfahren zu dieser Zeit nicht geringe Risiken eingegangen.

Die Menschen dieser Zeit hatten schon große Erfahrung im Umgang mit Feuer. Somit kann angenommen werden, dass auch dass Ausräuchern der Bienen praktiziert wurde. Ohne Schutzweste oder sonstige moderne Hilfsmittel am Baum ein Bienennest zu räubern zeugt aber von enormen Interesse bzw. ausgeprägtem Hunger nach dieser Delikatesse.

Auf ausgegrabenen Keramikscherben von jungsteinzeitlichen Ansiedlungen, konnte Mélanie Roffet-Salque und Kollegen der Universität in Bristol, Großbritannien Reste von Bienenwachs nachweisen, der vermutlich zum Reparieren oder Abdichten der Gefäße verwendet wurden. Ihre Ergebnisse haben sie im renommierten

Die Antike mit Honig als Teil der Kultur

Fachblatt „Narure“ veröffentlicht. Die Ergebnisse deuten auf erste Verfahren der Imkerei und systematischen Honiggewinnung hin.

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Parallel zur kulturellen Entwicklung der Menschen hat sich auch der Umgang mit Bienen und die Produktion von Honig weiterentwickelt. Schon mit der Reichseinigung von Ober- und Unterägypten und der ersten Dynastie um 3000 v. Chr. wurde Honig als Hieroglypen in Form von hieroglypheHonig_X109 geschrieben. Die Imkerei und Ernte von Honig aus Röhrenstöcken ist eindrucksvoll im Grab des Pabasas aus der 26. Dynastie dargestellt.

Honig galt in Ägypten als „Speise der Götter“ und war vornehmlich für religiöse Zeremonien, für Könige und Pharaonen vorgesehen. Für die letzte Reise wurde auch Honig als Grabbeigabe gewählt. Teilweise wurde der Honig auch als Luxusgut zur Besoldung von hohen Beamten verwendet.

Bei den Römern war Honig ein beliebtes Lebensmittel entweder als Zutat in verschiedenen Rezepten oder als Hauptbestandteil von Süßspeisen bzw. Desserts. Hierbei wurde Honig auch schon heilende Wirkung zugesprochen. Somit wurde Honig in der römischen Antike auch für die Herstellung von Arzneien verwendet.

Sehr bekannt ist Honig als Bestandteil des Getränks Mulsum. Für Mulsum existieren unterschiedliche Rezepturen. Zum einen wurde Traubensaft mit Honig vermischt. Das Gemisch wurde dann zum Gären stehen gelassen. Honig wurde aber auch schon vergorenen Traubensaft zugefügt, um eine weitere Gärung zu ermöglichen. Der Mischung wurde heilende Wirkung zugesprochen. Honig wurde aber auch zur Abrundung von Fleischgerichten wie auch zu Eierspeisen und Obst gereicht. Honig war auch im römischen Reich eines der wenigen Nahrungsmittel, welches zum Süßen verwendet werden konnte.

Die medizinische Bedeutung von Honig im Mittelalter

Das Mittelalter hat in Europa zu umwälzenden politischen Veränderungen geführt. Das römische Reich ist als zentrale weltliche und religiöse Führungsstruktur zusammengebrochen. Das Christentum hat sich letztendlich mit Rom als zentralen Sitz in Europa etabliert. In Europa habe sich unterschiedliche Zentren der politischen Gewalt etabliert, die regelmäßig Kriege führten und ihre Macht ausbauen wollten. In dieser zum Teil sehr unübersichtlichen und chaotischen Zeit, die heute auch noch als das finstere Mittelalter bezeichnet wird, wurde aber auch versucht antike Erkenntnisse und Verfahren weiter zu pflegen bzw. weiter zu entwickeln.

Kloster-lorsch-um-1615-matthaeus-merian_1-648x313 Im Frühmittelalter entstand im Kloster Lorsch eine umfangreiche Sammlung von Arzneimitteln als Sammlung der damals bekannten medikamentösen Kenntnisse. Insbesondere wurde hierbei auch das bekannte, überlieferte bzw. das in verschiedenen anderen Quellen beschriebene Wissen zu Heilpflanzen und Tinkturen aus der Antike zusammengetragen und ergänzt. Im Lorscher Arzneibuch sind Rezepte als Mischung von Kräutern und anderen damals verfügbaren Materialien zusammengeführt und deren Wirkung dargestellt. Hierbei wird Honig neben Wein immer wieder für die Zubereitung und Mischung von Heilmitteln verwendet.


Das Imkerhandwerk entwickelt sich in der Neuzeit

Jan-van-der-Straet_Bauerlicher-Bienenstand Die Fertigkeiten der Imker haben sich im Mittelalter und mit Beginn der Neuzeit auch parallel zur agrartechnischen Entwicklung verfeinert. Schon zu Anfang der Neuzeit waren die Imker bei der Honigernte nicht mehr schutzlos den um ihren Ertrag besorgten Bienen ausgeliefert. Traditionelle Verfahren wurden handwerklich weiterentwickelt, so dass heute Honig nahezu jedermann zur Verfügung steht. Der Einsatz der Imker für die Qualität des Honigs liefert uns heute immer noch ein unverfälschtes Naturprodukt welches der Mensch schon über Jahrtausende genossen hat.

Seit dem Beginn der Industrialisierung sind Kristallzucker bzw. andere als Massenprodukt hergestellte Süßstoffe (z.B. künstliche Süßstoffe) als günstigere Alternative verfügbar. Die hoch geschätzten physiologischen Eigenschaften des Honigs konnten industriell nie reproduziert werden und sind nur mit dem Naturprodukt verfügbar.